Führungskräfte wissen, wie wichtig es ist, gut vernetzt zu sein: mit Kunden, Geschäftspartnern, Interessengruppen, der örtlichen Gemeinschaft und nicht zuletzt innerhalb der eigenen Belegschaft. Die Basis für die soziale und geschäftliche Vernetzung liefert in vielen Fällen eine andere Art von Netzwerk: das digitale Netz – über lokale Unternehmensnetzwerke, das Internet, Mobilfunknetze und Weitverkehrsnetze zwischen Unternehmensstandorten. Doch herkömmliche IT-Netzwerke sind für das moderne Geschäftsleben zu unflexibel, zu aufwändig zu verwalten und damit zu teuer. Eine Alternative muss her.
Zwei Trends haben Unternehmensnetzwerke komplexer und dynamischer werden lassen: der zunehmende Einsatz von Cloud-Anwendungen sowie der Trend zu Home-Office und Remote-Working in den letzten Jahren. Glücklicherweise gibt es zwei gegenläufige Entwicklungen, die diese Komplexität und Dynamik der Vernetzung beherrschbar machen: Software-Defined Wide Area Network (SD-WAN) und Network Fabrics.
Fabric statt manueller Konfiguration
Das englische Wort „Fabric“ klingt irreführenderweise wie das deutsche Wort „Fabrik“, heißt aber wörtlich übersetzt „Stoff“ oder „Gewebe“. IT-Fachleute verstehen darunter die neueste Generation von Computernetzwerken, bei der die Endpunkte automatisiert und sicher miteinander „verwoben“ sind. Bei traditionellen Unternehmensnetzen mussten die Netzwerkteams zunächst einen ganzen Stapel an Übertragungsmechanismen („Protokollen“) konfigurieren, bevor das Netzwerk einsatzbereit war. Diese Arbeitsschritte waren zeitaufwändig, mühsam, fehleranfällig – und riskant: Fehlkonfigurationen konnten zu Sicherheitslücken führen und Eindringlingen eine Hintertür öffnen.
Solche traditionellen Netzwerke sind nicht mehr zeitgemäß, weil die Geschäftswelt sich laufend und schnell wandelt: Ständig kommen neue Applikationen und IT- oder Cloud-Services hinzu, immer wieder wechseln Mitarbeiter und Arbeitsgruppen – von den Endgeräten ganz zu schweigen. Diese dynamische Welt der Business-Applikationen erfordert ein Netzwerk, bei dem das Administrationsteam nicht mehr jedes Detail konfigurieren muss, sondern lediglich Vorgaben definiert: Diese Nutzer oder Nutzergruppen sollen – nach Authentifizierung und Sicherheitsprüfung – Zugriff auf Applikationen und Services erhalten; den Rest übernimmt das Netzwerk dann selbsttätig, sowohl bei der initialen Einrichtung als auch nach Veränderungen. Ein solches automatisiert agierendes Netzwerk nennt sich Fabric. Angesichts des hohen Automationsgrades ist die Assoziation „Fabrik“ also gar nicht mal so falsch.
Flexible Automation auch für Außenstellen und Reisende
Solche Automatismen dürfen nicht nur im Rechenzentrum und im lokalen Unternehmensnetz greifen. Vor allem bei größeren und mittelständischen Unternehmen entstehen immer wieder neue Standorte – und seit das Home-Office salonfähig ist, kommen oft auch noch Tausende Beschäftigte hinzu, die von zu Hause aus oder von unterwegs arbeiten wollen. Unabhängig vom Standort benötigen die Beschäftigten einen sicheren, performanten Zugriff auf ihre Anwendungen, ob diese nun im Unternehmens-RZ oder in der Cloud gehostet sind.
Deshalb macht letzthin das Schlagwort „SD-WAN“ die Runde. Herkömmliche Weitverkehrsnetze (WANs) – am bekanntesten sind in größeren Unternehmen die sogenannten MPLS-Netze – waren ebenso starr wie traditionelle lokale Netzwerke (LANs). Und mindestens ebenso aufwendig zu konfigurieren. MPLS-Netze hatten ihre Glanzzeit in einer Ära, in der Niederlassungen mit den immer gleichen Anwendungen im Unternehmens-RZ arbeiteten. Doch das grundsolide, aber teure MPLS stößt an seine Grenzen, wenn Beschäftigte je nach Anforderung mal hier, mal dort arbeiten und dabei mal unternehmenseigene Applikationen, mal Cloudservices unterschiedlicher Hyperscaler nutzen.
Das softwaredefinierte oder kurz „SD“-WAN ersetzt dieses starre Gebilde durch eine flexible – eben eine softwaregesteuerte – Vernetzung: Es stellt Verbindungen automatisiert gemäß der Vorgaben der Unternehmens-IT her, unabhängig davon, wo sich Nutzer oder Applikation befinden. Und damit die Nutzer möglichst performant arbeiten können, nutzt SD-WAN, wiederum nach Vorgaben des IT-Teams, stets den schnellsten verfügbaren Übertragungsmechanismus: mal MPLS, mal das Internet (natürlich sicher mittels verschlüsselter Tunnel) und notfalls auch mal das Mobilfunknetz. So stellt es neben hoher Performance auch den ununterbrochenen Geschäftsbetrieb sicher.
It’s a match: Fabric & SD-WAN
Idealerweise greifen Netzwerk-Fabric und SD-WAN nahtlos ineinander, wie dies bei Extreme Fabric Connect und ExtremeCloud SD-WAN von Extreme Networks der Fall ist. Dadurch kann das SD-WAN zum Beispiel bei neuen Home-Office-Standorten die Richtlinien der Fabric übernehmen, während umgekehrt das Fabric-Administrationsteam seine Applikations-Performance-Analysen ins SD-WAN ausdehnen kann. Dies ermöglicht den Beschäftigten schnellen und sicheren Zugang zu den benötigten Ressourcen, während das einheitliche Management dem IT-Team die Arbeit erleichtert.
Fazit: Eine sichere, verlässliche Vernetzung mittels Fabric und SD-WAN schafft die Basis für einen zukunftssicheren Geschäftsbetrieb. Denn Vernetzung ist heute nicht nur für Führungskräfte wichtig, sondern für alle Beschäftigten, ob im Unternehmen, im Home-Office oder unterwegs.